Sonntag, 16. November 2014

Conn Igulden: Sturmvogel: Die Rosenkriege 1



Fakten: 
Taschenbuch mit 608 Seiten
erschienen am 11. August 2014 im Heyne Verlage
9,99 Euro
Band 1 einer Reihe

Und darum geht's:
England im 15. Jahrhundert: König Henry VI. hat gerade den Thron bestiegen und muss die von seinem Vater eroberten Gebiete in Frankreich zusammen halten. Aber er ist ein schwacher König, auf dem Schlachtfeld kann er also kann er hier nichts erreichen. Der ihn unterstützende William de la Pole handelt mit den Adligen von Frankreich einen Friedensvertrag aus, der einerseits beinhaltet, dass Henry die junge Margret von Anjou heiratet und andererseits, dass England wieder einige Regionen von Frankreich wieder abgibt. Gerade dieser Gebietsabtritt führt allerdings so gar nicht zu Frieden, im Gegenteil: die Adligen erheben sich gegen Henry.

Und so hat's mir gefallen:
Auch wenn die Geschichte der Rosenkriege nicht neu ist, sondern schon vielfach erzählt wurde: sie wird hier ausgesprochen gut erzählt. Dem Autoren gelingt es, ein sehr plastisches Bild der Akteure zu schaffen. Vor allem Marget aber auch William de la Pole und einige bisher unbekannte Hauptfiguren lassen das England des Mittelalters sehr lebhaft erscheinen. Auch wenn es schwierig ist, den ganzen Verwicklungen so richtig zu folgen, macht das Buch wirklich Spaß und es ist von Anfang bis zum Ende spannend und interessant erzählt.

Das Buch ist zudem hervorragend ausgestattet: Karte, mehrere Stammbäume der beteiligten Adelsfamilien und einen Personenliste helfen, den Überblick nicht völlig zu verlieren.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergehen wird und freue mich auf die weiteren Bände.


Sarah Dunant: Der Palast der Borgia

Fakten: 
Taschenbuch mit 646 Seiten,
erschienen am 15. September 2014 im Insel Verlag
14,99 Euro

meine Bewertung:









Darum geht's:
Erzählt wird die Geschichte vom Aufstieg und Fall der Familie Borgia.
Das Buch beginnt 1492 mit der Papstwahl, die vor allem - wie wohl zu dieser Zeit üblich - von gekauften Stimmen und Intrigen geprägt ist. Rodrigo Borgia, der sich Alexander VI. nennen wird, ist umstritten. Einerseits ist der der erste Spanier auf dem Kirchenthron und zum anderen sind vor allem seine verschwenderische Lebensweise vielen ein Dorn im Auge.
Frauen war Rodrigo Borgia immer zugetan und so hat er 4 fast erwachsene Kinder einer Mätresse, die er voll anerkannt hat und die er benutzt, um durch Heirat seine Macht weiter zu vergrößern. Gleichzeitig ist es ein offenes Geheimnis, dass er inzwischen mit einer weiteren, verheirateten Frau zusammen ist, die ihm weitere Kinder zur Welt bringt.
Seine beiden Kinder Cesare und Lucrezia stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Beide stehen sich sehr nah, solange die Machtspiele ihres Vaters sie nicht auseinander bringen.

Und so hat's mir gefallen:
Die Geschichte ist durchaus spannend. Leider ist mir der Schreibstil zu distanziert und zu kühl. Man hat das Gefühl, dass die Autorin mehr wert auf auf historische Genauigkeit wert gelegt hat, dabei das eigentliche Erzählen aber untergegangen ist. So bleiben die Personen merkwürdig fern, man kann sich nicht so richtig mit ihnen identifizieren oder mit ihnen mitfühlen.

Hilfreich sind sowohl die Karte als auch der Stammbaum der beteiligten Familien gleich zu Beginn.